Was ist ein Strukturkonzept?
Ein Strukturkonzept, oder auch „städtebauliche Rahmenplanung“, ist ein informelles Planungsinstrument. Seine Bedeutung erfährt es durch eine Beschlussfassung, mit der sich das jeweilige politisch verantwortliche Gremium, hier: die Bürgerschaft der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und damit ihre Verwaltung, an seine Ziele, Inhalte und Leitbilder bindet. Mit Hilfe dieser Ziele, Inhalte und Leitbilder wird die Ortsentwicklung der kommenden Jahre gesteuert. Sie bilden die Grundlage für alle weiteren städtebaulichen, verkehrlichen, infrastrukturellen, sozialen und umweltrelevanten Planungen. Handlungsfelder werden herausgearbeitet, für die Entwicklungspotenziale und Perspektiven aufgezeigt werden. Die Bedürfnisse der Menschen stehen hierbei im Vordergrund. Ein Strukturkonzept ist die Grundlage, einen Ort langfristig städtebaulich angemessen, sozial verantwortlich, wirtschaftlich und umweltverträglich zu entwickeln.
Hier können Sie das Strukturkonzept Warnemünde von 2012 herunterladen.
In der Mediathek der Freien und Universitätsstadt Rostock finden Sie eine umfangreiche Sammlung gesamtstädtischer Planungen, die für die Diskussion des Strukturkonzepts von Interesse sind.
Die ersten Ergebnisse der Fortschreibung des Strukturkonzepts sind hier zusammengestellt.
Warum erhält das Strukturkonzept eine Fortschreibung?
Das bisherige Strukturkonzept für Warnemünde wurde 2010/2011 entwickelt und verabschiedet. 2015 entschied die Bürgerschaft der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, dieses Strukturkonzept weiterzuentwickeln. Grund war, dass in der Zwischenzeit eine Reihe neuer Aufgaben, inhaltliche Fragen zur Ortsentwicklung und auch neue Rahmenbedingungen, z.B. in Bezug auf die Weiterentwicklung der Mittelmole – Thema Werftbecken und Kreuzschifffahrt – eingetreten sind.
Mit der Fortschreibung soll die Ausgangslage bilanziert werden. Auf dieser Basis sollen verbindliche Leitziele zur Weiterentwicklung von Warnemünde für die nächsten Jahre gemeinsam neu formuliert und/oder nachjustiert werden. Diese Leitziele werden Aufgaben- und Handlungsfeldern zugeordnet. Sie stellen die Grundlage und Maßgabe für Projekte und Maßnahmen der künftigen Ortsentwicklung dar.
Zwischen 2016 und 2019 gab es eine Reihe von Verfahrensschritten, um die Ausgangslage in Warnemünde zu bilanzieren und neu zu bewerten. Dabei ging es um die Fragen: Was ist bereits umgesetzt worden? Was steht an Maßnahmen und Projekten noch an? Was hat sich an neuen Entwicklungsansätzen und Veränderungen insbesondere auf Ebene der einzelnen Quartiere Warnemündes ergeben? Was muss grundsätzlich neu bewertet und mit Maßnahmen und Projekten angegangen werden? Hierbei spielten Fragen zur Entwicklung der Mittelmole, des TPW-Bereiches oder auch des Umgangs mit dem Verkehr in der Ortslage eine wichtige Rolle.
Zwischenzeitlich wurden mehrere Beteiligungsverfahren zu diesen Fragestellungen, aber auch insgesamt zur inhaltlichen Schwerpunktsetzung der Fortschreibung durchgeführt. Dabei sind auch spezielle Teilkonzepte erstellt worden. So gab es zum Beispiel:
- zwei Zukunftswerkstätten zur Entwicklung von Warnemünde,
- eine Planungswerkstatt zur Mittelmole,
- eine Projektwerkstatt mit den Schulen ECOLEA und Heinrich-Heine-Grundschule zur „kinder- und jugendgerechten Ortsentwicklung“,
- einen Masterplan zur Verzahnung der Mittelmolen-Planungen mit der Entwicklung des Werftbeckens,
- eine neue Parkraumanalyse und
- ein Parkraumkonzept für den Ortsteil.
Relevante Ergebnisse aus diesen Verfahren und Konzepten fließen in die Fortschreibung des Strukturkonzepts mit ein.
Infolge der Neuwahl des Bürgermeisters im Herbst 2019 haben sich die Rahmenbedingungen und Vorgaben in punkto nachhaltiger, zukunftsweisender Zielsetzungen und Leitbilder für die Fortschreibung des Strukturkonzeptes geändert. So gibt es nun zum Beispiel die Vorgaben „kein Parkhaus unter den Dünen“ und „autofreier bis -armer Ortskern“. Für die Planungen zur Mittelmole wurden ein Neuanfang und eine Überprüfung der bisherigen Zielvorgaben veranlasst. Außerdem soll es eine zusammenhängende Planung für den Ortseingang an der Stadtautobahn unter Einbeziehung der TPW-Entwicklung geben. Die Kleingartenanlagen am westlichen Ortsrand sollen verstärkt in die verbesserte Strukturentwicklung des westlichen Ortsentwicklung einbezogen werden, d.h. neue Fuß- und Radwegeführungen, verbesserte Erreichbarkeit des westlichen Teil Warnemündes, Herrichtung des Wiesenwegs u.ä.
Auf dieser „erneuerten“ Basis wird die Erstellung der 1. Fortschreibung des Strukturkonzeptes mit breiter und intensiver Bürgerbeteiligung zu Ende geführt.